Grundschule an der

Fürstenstraße in Kempten

Unsere Schulvergangenheit

Die Grundschule an der Fürstenstraße blickt auf 170 Jahre Schulgeschichte zurück.

DAS GEBÄUDE

Das Gebäude der heutigen Grundschule an der Fürstenstraße wurde in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts von einem Fürstabt, dessen Name nicht bekannt ist, zu amtlichen Zwecken erbaut.

Volutengiebel (schneckenförmige Verzierungen) schmücken die Giebelfronten des Schulhauses. 

 Im Innern zieht das Treppengeländer die Aufmerksamkeit der Besucher auf sich.

Es ist mit hölzernen, vierkantigen Balustern ausgestaltet.Schwarzweiß

Unsere Schule, ein Haus mit bewegter Geschichte

Nach der Säkularisation 1803 diente die Schule als Amtsgericht und Wohnsitz des Landrichters und anderer Beamter.

1824 zog das königliche Landgericht aus und der neue Besitzer eröffnete eine Weinschenke. Doch das Geschäft ging schlecht und 10 Jahre später wurde das Gebäude versteigert und es kam in den Besitz eines Brauhausbesitzers. Von diesem konnte die Stadt Kempten es in der Mitte des 19. Jahrhunderts für schulische Zwecke erwerben.

Ab diesem Zeitpunkt beherbergte das Schulhaus drei wichtige Institutionen:

  • Schule
  • katholisches Waisenhaus
  • Kleinkinderbewahrungsanstalt (Vorläufer eines Kindergartens)

Ab 1838 besuchten alle katholischen Schülerinnen der Stadt Kempten die jetzige Grundschule an der Fürstenstraße.

Unterrichtsgegenstände waren: Religionslehre, Lesen, Schönschreiben, Rechtschreiben, schriftliche Aufsätze, Kopf- und Tafelrechnen, vaterländische Geschichte, Vaterlandskunde, nützliche Gegenstände und Gedächtnisübungen.

1861 übernahmen 5 Ordensschwestern der Englischen Fräulein den Schuldienst an der Fürstenschule. Das Gebäude wurde in ein für damalige Verhältnisse modernes Schulgebäude umgewandelt. Wohn- und Schlafzimmer für die klösterlichen Lehrerinnen wurden geschaffen.

Die politischen Ereignisse der Jahre 1931-45 brachten wesentliche Veränderungen für die Schule. 1937 wurde die Gemeinschaftsschule eingeführt. An der bisherigen reinen Mädchenschule wurden nun auch Knabenklassen errichtet.

Das NS-Regime versetzte vor allem den klösterlichen Lehrkräften einen schmerzlichen Schlag. Mit Ablauf des Jahres 1936 wurden alle Klosterfrauen aus dem Schuldienst entlassen.

1941 wurde aus dem Schulhaus ein Hilfskrankenhaus. Diesem Zweck diente es bis Ende 1945. Ende September 1945 konnten die klösterlichen Lehrkräft wieder ihren Dienst aufnehmen. In den Jahren nach dem Krieg besuchten sehr viele Kinder unsere Schule:

1946/47 : 616

1949/50 : 501

50 Schüler in einer Klasse waren keine Seltenheit.

Einige Notizen aus der Schulchronik beleuchten die damalige Zeit:

  • "An der vom 01.04. bis 15.04.1946 durchgeführten Lumpensammlung beteiligten sich die Kinder unserer Schule mit großem Eifer und sammelten 2963 kg Lumpen:"
  • "Im Dezember 1946 erhielt jedes schulpflichtige Kind unter 14 Jahren zum Weihnachtsfest 4 Rollen Drops."

1947 wurde laut Bayerischer Verfassung die Fürstenschule als katholische Bekenntnisschule eingerichtet. Ein weiterer Meilenstein in der Schulgeschichte ist das Jahr 1956. Das Schulhaus wurde vollständig umgebaut und renoviert.

1969 wurde die Gemeinschaftsschule eingeführt.

Von 1987 bis 1994 wurde das Schulhaus wieder gründlich renoviert und ein moderner Werkraum eingebaut.

Mittlerweile haben wir in unserem Hauptgebäude zu wenig Platz. Deshalb sind in der gegenüberliegenden ehemaligen Maria-Ward-Schule drei kleinere Klassenzimmer, ein Computerraum und eine Schülerbücherei untergebracht. Auch die Turnhalle in diesem Gebäude nutzen wir.